Als professioneller Fotograf ist meine Kamera mein Werkzeug, um Momente festzuhalten. Aber Adobe Lightroom? Das ist meine digitale Dunkelkammer, mein Aktenschrank und meine Geschäftszentrale in einem. Es ist die wichtigste Software für fast jeden arbeitenden Fotografen heute. Aber es ist auch ein großes, komplexes Programm, das einschüchternd wirken kann.
Dieser Leitfaden enthält alles, was ich in über einem Jahrzehnt in diesem Bereich gelernt habe. Wir gehen von den absoluten Grundlagen, „was ein Katalog ist“, bis hin zum Erstellen eines blitzschnellen, KI-gestützten Workflows, der dich vom Computer weg und zurück zum Fotografieren bringt.
Wichtige Erkenntnisse
- Lightroom ist eine Datenbank: Das wichtigste Konzept ist, dass Lightroom eine nicht-destruktive Datenbank ist. Es speichert deine Fotos nicht; es verfolgt sie nur und merkt sich die Bearbeitungen, die du anwendest.
- Classic vs. Cloud: Die meisten ernsthaften Profis nutzen Lightroom Classic (die Desktop-App) wegen ihrer Leistung und Dateiverwaltung. Lightroom (Cloud-basiert) ist großartig für mobile Workflows und die Synchronisierung.
- Organisation ist alles: Das Bibliotheksmodul ist deine Grundlage. Ein schlechtes Import- oder Organisationssystem wird dich Hunderte von Stunden kosten. Ein gutes System (mit Sammlungen) wird dich retten.
- Bildauswahl ist der erste Engpass: Das manuelle Sortieren Tausender Fotos (Bildauswahl) ist der erste große Zeitfresser. Dies ist ein Schlüsselbereich, in dem KI-Tools dein Leben verändern können.
- Vorgaben sind keine endgültige Lösung: Vorgaben sind ein guter Ausgangspunkt, aber sie sind ein statisches, universelles Werkzeug. Sie versagen bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen, weshalb Profis zu adaptiver KI übergehen.
- KI-Bearbeitung dreht sich um deinen Stil: Moderne Tools wie Imagen ermöglichen es dir, ein Persönliches KI-Profil zu erstellen, das deinen einzigartigen Bearbeitungsstil lernt. Es wendet diesen Stil dann dynamisch auf jedes Foto an und löst so endlich das Problem der Konsistenz und Geschwindigkeit.
Was ist Adobe Lightroom? (und welche Version ist für dich?)
Im Grunde ist Lightroom eine Foto-Verwaltungs- und Bearbeitungsanwendung. Aber diese Beschreibung wird ihr nicht wirklich gerecht.
Stell es dir so vor: Früher hatte ein Fotograf eine Dunkelkammer, um Filme zu entwickeln, und einen riesigen Satz Aktenschränke mit Negativen. Lightroom ist beides. Hier entwickelst du deine digitalen RAW-Dateien, und so organisierst und findest du jedes Foto, das du jemals gemacht hast.
Die Kernphilosophie: eine nicht-destruktive digitale Dunkelkammer
Das ist das Wichtigste, was neue Nutzer falsch machen. Wenn du Fotos in Lightroom importierst und Schieberegler im Entwicklungsmodul bewegst, änderst du nicht deine ursprüngliche Fotodatei.
Deine ursprüngliche RAW-Datei bleibt unberührt.
Lightroom zeichnet deine Änderungen (wie „+1.0 Belichtung“ und „Kühlerer Weißabgleich“) einfach in seiner zentralen Datenbank, einem Katalog, auf. Es zeigt dir eine Vorschau, wie diese Änderungen aussehen. Das nennt man „nicht-destruktive Bearbeitung“.
Das bedeutet, du kannst jederzeit zu deinem ursprünglichen, unbearbeiteten Bild zurückkehren, selbst in zehn Jahren noch. Du erstellst nur eine neue Datei (wie ein JPEG), wenn du fertig bist und auf den „Exportieren“-Button klickst.
Lightroom Classic vs. Lightroom (Creative Cloud)
Dies ist ein häufiger Punkt der Verwirrung. Adobe bietet zwei verschiedene Versionen derselben Kernidee an.
- Lightroom Classic (LrC): Dies ist das Programm, das die meisten professionellen Fotografen verwenden. Es ist eine Desktop-Anwendung. Deine Fotos und dein Katalog leben auf der Festplatte deines Computers (oder einem externen Laufwerk). Es ist die leistungsstärkste, voll ausgestattete Version. Dies ist die Version, auf die wir uns in diesem Leitfaden konzentrieren werden.
- Lightroom (Cloud-basiert): Diese Version ist um die Cloud herum aufgebaut. Wenn du Fotos importierst, werden die Originale in voller Auflösung in Adobes Cloud-Speicher hochgeladen. Das ist großartig, weil du dann auf diese hochauflösenden Dateien auf deinem Telefon, Tablet oder einem Webbrowser zugreifen und sie bearbeiten kannst. Der Nachteil? Es kostet viel mehr für den Speicher, und es fehlen einige der High-End-Organisations- und Ausgabefunktionen von Classic.
Mein Rat: Nutze Lightroom Classic als deine zentrale Anlaufstelle. Du kannst immer noch bestimmte „Sammlungen“ von Classic mit der Cloud synchronisieren, was dir das Beste aus beiden Welten bietet.
Die Grundlage: das Bibliotheksmodul (deine digitale Zentrale)
Du wirst versucht sein, direkt mit der Bearbeitung zu beginnen. Tu es nicht. Ein unordentliches Haus ist schwer zu bewohnen, und ein unordentlicher Katalog ist unmöglich zu bearbeiten. Dein Erfolg in Lightroom beginnt im Bibliotheksmodul. Hier importierst, organisierst, sortierst und findest du deine Fotos.
Warum Organisation unverzichtbar ist
Eine Hochzeit kann 5.000 Fotos haben. Ein kommerzielles Shooting vielleicht 1.000. Nach einem Jahr könntest du 100.000 Bilder haben.
Was passiert, wenn ein Kunde von vor sechs Monaten nach einem bestimmten Foto seiner Großmutter fragt? Oder du deine „besten 5-Sterne“-Landschaftsfotos der letzten drei Jahre finden möchtest?
Ohne ein System bist du verloren. Das Bibliotheksmodul ist dieses System.
Schritt für Schritt: der Import-Prozess
Jeder Workflow beginnt hier. Wenn du deine Speicherkarte anschließt, erscheint Lightrooms Import-Dialog.
- Quelle: Wähle links deine Speicherkarte aus.
- Aktion (Die große Wahl): Oben in der Mitte hast du vier Optionen.
- Als DNG kopieren: Kopiert deine RAW-Dateien an einen neuen Speicherort und konvertiert sie in Adobes „Digital Negative“-Format. Manche Profis mögen das. Ich ziehe es vor, das ursprüngliche RAW-Format meiner Kamera beizubehalten.
- Kopieren: Dies ist die Option, die ich zu 99 % der Zeit verwende. Sie kopiert die Fotos von deiner Speicherkarte an einen von dir gewählten Speicherort (wie eine externe Festplatte).
- Verschieben: Dies verschiebt Dateien von einem Speicherort auf deinem Computer zu einem anderen. Du wirst dies beim Import selten verwenden.
- Hinzufügen: Dies belässt die Fotos genau dort, wo sie sind und „fügt“ sie einfach dem Katalog hinzu. Achtung! Verwende niemals „Hinzufügen“ für eine Speicherkarte. Wenn du das tust, sucht Lightroom deine Fotos auf dieser Karte, und du wirst sie auswerfen und verlieren.
- Ziel: Auf der rechten Seite sagst du Lightroom, wo die Fotos abgelegt werden sollen.
- Mein System: Ich verwende eine externe Festplatte, die meinen Fotos gewidmet ist. Ich habe einen Hauptordner „Fotos“. Darin habe ich einen Ordner für jedes Jahr (z. B. „2025“). Darin habe ich einen Ordner für jedes Shooting, benannt nach Datum und Kunde (z. B. „2025-10-26 – Smith Hochzeit“).
- Im Bereich „Ziel“ aktiviere ich „In Unterordner“ und gebe meinen Ordnernamen „2025-10-26 – Smith Hochzeit“ ein.
- Dateiverwaltung:
- Vorschauen erstellen: Das ist wichtig. Vorschauen sind die JPEGs, die Lightroom erstellt, damit du Fotos schnell durchsuchen kannst.
- Minimal: Schnellster Import. Aber das Durchsuchen und Zoomen wird später langsam sein.
- Eingebettet & Sidecar: Verwendet die kleine Vorschau deiner Kamera. Es ist schnell, aber nicht von hoher Qualität.
- Standard: Eine gute Balance.
- 1:1 (Eins zu Eins): Dies dauert lange zu importieren, da es eine Vorschau in voller Größe für jedes Foto erstellt. Der Vorteil? Das Zoomen auf 100 % in der Bibliothek ist sofort. Ich mache das, gehe dann weg und koche Kaffee.
- Smart-Vorschauen erstellen: Dies immer aktivieren. Smart-Vorschauen sind kleinere, hochwertige „Proxy“-Dateien. Wenn du deine externe Festplatte trennst, kannst du deine Fotos immer noch auswählen und bearbeiten, indem du die Smart-Vorschauen verwendest. Wenn du die Festplatte wieder anschließt, wendet Lightroom die Bearbeitungen auf die Originale in voller Auflösung an. Es ist Magie.
- Vorschauen erstellen: Das ist wichtig. Vorschauen sind die JPEGs, die Lightroom erstellt, damit du Fotos schnell durchsuchen kannst.
- Während des Imports anwenden:
- Entwicklungs-Einstellungen: Du kannst eine Vorgabe beim Import anwenden. Ich empfehle das nicht. Du hast die Fotos noch nicht einmal gesehen.
- Metadaten: Ich wende hier immer eine Metadaten-Vorgabe an, die mein Copyright, meinen Namen und meine Website zu jedem Foto hinzufügt.
- Klicke auf Importieren. Jetzt wartest du.
Deine Shootings organisieren: Kataloge, Sammlungen und Ordner
Das ist das nächste Konzept, das viele Leute verwirrt.
- Der Katalog: Die .lrcat-Datei. Das ist das „Gehirn“. Es ist die Datenbank, die alle deine Bearbeitungen und alle Informationen über deine Fotos speichert. Ich empfehle, einen einzigen Katalog für alle deine Fotos zu verwenden. Das ist einfacher zu verwalten und zu durchsuchen. Sichere diesen Katalog, als ob dein Geschäft davon abhängt. Denn das tut es.
- Ordner: Dies ist der physische Speicherort deiner Fotodateien auf deiner Festplatte. Das ist, was du im Bereich „Ordner“ auf der linken Seite siehst. Dieser Bereich sollte der Ordnerstruktur auf deinem Computer entsprechen.
- Sammlungen: Dies ist das virtuelle Organisationssystem. Dies ist der beste Weg, um zu organisieren. Eine Sammlung ist wie eine Wiedergabeliste in iTunes. Ein einzelnes Foto kann in mehreren Sammlungen sein, ohne Kopien der Datei zu erstellen.
Mein Sammlungs-Workflow:
Im Bereich „Sammlungen“ erstelle ich einen „Sammlungssatz“ für jeden Kunden (z. B. „2025-10-26 – Smith Hochzeit“). Innerhalb dieses Satzes erstelle ich mehrere Sammlungen:
- 01 – Auswählen: Alle 5.000 Fotos vom Import kommen zuerst hierher.
- 02 – Favoriten: Nach der Bildauswahl werden die „Favoriten“-Fotos (vielleicht 800) hierher verschoben. Das ist, was ich bearbeiten werde.
- 03 – Bearbeitet: Die finalen, bearbeiteten Fotos.
- 04 – Vorschau: Die besten 10-15 Fotos, die ich sofort an den Kunden sende.
- 05 – Blog/Portfolio: Die absolut Besten der Besten, die ich für Marketingzwecke verwenden könnte.
Bewertung, Markieren und Verschlagwortung
Während du in der Bibliothek bist, musst du deine Fotos sortieren. Das ist Bildauswahl. Du kannst drei Hauptsysteme verwenden.
- Markierungen: Drücke P für „Auswählen“ (eine weiße Markierung) oder X für „Ablehnen“ (eine schwarze Markierung). Du kannst dann filtern, um nur deine „Ausgewählten“ zu sehen. Dies ist ein einfaches, schnelles, binäres System.
- Sterne-Bewertungen: Verwende die Zifferntasten 1 bis 5, um Sterne-Bewertungen anzuwenden. Dies ist meine bevorzugte Methode. Mein System ist:
- 1 Stern: Fotos zum „Ablehnen“.
- 2 Sterne: „Vielleicht“ oder „Unentschlossen“.
- 3 Sterne: „Favoriten“. Das sind die Fotos, die ich bearbeiten und liefern werde.
- 4 Sterne: „Vorschau“ oder „Blog“.
- 5 Sterne: „Portfolio“. Die Besten der Besten.
- Farbmarkierungen: Verwende die Tasten 6 bis 9, um Farben anzuwenden. Ich verwende dies nach der Bearbeitung, um den Status eines Fotos zu markieren. (z. B. Rot = Muss in Photoshop, Grün = Bereit für den Blog, Blau = Bereit zum Exportieren).
Der Bildauswahl-Workflow: die Favoriten finden
Okay, du hast 5.000 Fotos importiert. Jetzt musst du die 800 guten finden. Das ist Bildauswahl. Manuell ist das der schlimmste Teil der Arbeit. Es ist ein massiver Engpass.
Der manuelle Weg ist, in die Lupenansicht (E drücken) zu gehen, ein Foto anzusehen, 3 zu drücken, um es zu bewerten, und die Pfeiltaste zu drücken. Für 5.000 Fotos dauert das Stunden. Es ist mühsam und raubt dir all deine kreative Energie.
Du kannst die „Vergleichs“-Ansicht (C) oder die „Übersichts“-Ansicht (N) verwenden, um ähnliche Fotos nebeneinander zu sehen, aber es ist immer noch langsam.
Ein besserer Weg: KI-gestützte Bildauswahl
Dies ist der erste Bereich, in dem ich meinen Workflow automatisiert und mein Leben zurückgewonnen habe. Anstatt manuell auszuwählen, verwende ich ein KI-Tool, das den ersten, aufwendigsten Durchlauf für mich erledigt. Dies ist ein perfektes Beispiel für ein spezifisches Problem, das KI wunderschön löst.
Dafür verwende ich Imagen. Es ist eine Desktop-App, die sich direkt mit meinen Lightroom-Katalogen verbindet.

So löst der Imagen-Bildauswahl-Workflow dieses spezifische Problem:
- Hochladen: Ich erstelle ein neues Projekt in der Imagen-App und verweise es auf meinen Lightroom Classic-Katalog (oder ziehe einfach einen Ordner hinein).
- KI-Analyse: Imagens KI scannt alle 5.000 Fotos. Sie betrachtet nicht nur ein einzelnes Foto; sie gruppiert alle ähnlichen Fotos zusammen (z. B. alle 20 Fotos der Braut, die den Gang entlanggeht).
- Intelligente Auswahl: Es analysiert jedes Foto auf technische und kreative Faktoren. Es markiert automatisch Fotos, die unscharf, unscharf oder mit geschlossenen Augen sind. Es kann sogar erkennen, ob sich Menschen küssen (und weiß, dass es diese nicht als „geschlossene Augen“ markieren soll).
- Überprüfung: In wenigen Minuten präsentiert mir Imagen die Ergebnisse. Es hat bereits das beste Foto aus jeder Gruppe ausgewählt und mir Bewertungen gegeben. Es könnte mir 1.000 Fotos zeigen, die es als „Favoriten“ vorschlägt.
- Herunterladen: Ich akzeptiere die Ergebnisse, und Imagen schreibt diese Bewertungen (Sterne und Farben) direkt zurück in meinen Lightroom-Katalog.
Wenn ich Lightroom öffne, ist meine Bildauswahl zu 90 % erledigt. Ich mache nur noch eine schnelle finale Überprüfung, und schon bin ich bereit zum Bearbeiten. Es verwandelt 3 Stunden Bildauswahl in etwa 20 Minuten Überprüfung. Es ist ein absoluter Game-Changer und der erste Schritt in einem vollständig integrierten System.
Das Hauptereignis: das Entwicklungsmodul (Bilder zum Leben erwecken)
Sobald du deine Fotos ausgewählt hast (in meinem Fall in der „02 – Favoriten“-Sammlung), ist es Zeit für den spaßigen Teil. Klicke auf das Entwicklungsmodul. Das ist deine digitale Dunkelkammer.
Auf der rechten Seite befindet sich ein Stapel von Bedienfeldern. Hier nimmst du alle deine Anpassungen vor. Mein Rat ist, von oben nach unten zu arbeiten. Die Bedienfelder sind in einer logischen Reihenfolge angeordnet.
Der „korrektive“ Workflow: das Bedienfeld „Grundeinstellungen“
Dieses Bedienfeld ist dein täglich Brot. 90 % deines Looks werden genau hier erstellt.
- Schritt 1: Weißabgleich (WA): Dies legt die gesamte „Farbe“ des Lichts fest. Ist es warm (gelb) oder kühl (blau)? Ist es grün oder magenta getönt? Du kannst die Schieberegler „Temperatur“ und „Tonung“ verwenden oder die Pipette, um auf etwas zu klicken, das eigentlich ein neutrales Grau oder Weiß sein sollte.
- Schritt 2: Tonwert:
- Belichtung: Macht das gesamte Foto heller oder dunkler. Dies ist dein wichtigster Ausgangspunkt.
- Kontrast: Macht die dunklen Bereiche dunkler und die hellen Bereiche heller. Ich verwende dies sparsam.
- Lichter: Stellt Details in den hellsten Bereichen wieder her (wie ein weißes Hochzeitskleid oder ein heller Himmel).
- Tiefen: Hebt Details aus den dunkelsten Bereichen hervor. Sei vorsichtig, dies nicht zu weit zu treiben, sonst sieht es unnatürlich aus.
- Weiß: Legt den echten Weißpunkt fest. So bringst du deine Fotos zum „Hervorstechen“. Halte die Alt- oder Optionstaste gedrückt, während du den Schieberegler ziehst, um zu sehen, wann deine Weißwerte anfangen zu „clippen“ (alle Details zu verlieren).
- Schwarz: Legt den echten Schwarzpunkt fest. Dies fügt Fülle und Kontrast hinzu. (Halte auch hier Alt/Option gedrückt).
- Schritt 3: Präsenz:
- Struktur: Ein fantastisches Werkzeug. Es schärft oder mildert mittelgroße Details. Es ist großartig, um Stoff zu verbessern oder die Haut sanft zu glätten, ohne dass sie plastisch aussieht.
- Klarheit: Dies verleiht den Mitteltönen mehr „Ausdruck“. Es ist ein „rauen“ Look. Ein bisschen reicht schon aus. Zu viel sieht aus wie ein schlechtes HDR-Foto aus den 2010er Jahren.
- Dunst entfernen: Entfernt Dunst oder Nebel. Es ist auch ein leistungsstarkes, kontrastreiches Werkzeug.
- Dynamik vs. Sättigung: Das ist entscheidend. Sättigung macht jede einzelne Farbe im Foto intensiver. Es ist ein „dummes“ Werkzeug und kann Hauttöne orange und schrecklich aussehen lassen. Dynamik ist ein „intelligentes“ Werkzeug. Es verstärkt nur die gedämpftesten Farben und lässt bereits gesättigte Farben (wie Hauttöne) unberührt. Ich rühre die Sättigung fast nie an, aber die Dynamik verwende ich ständig.
Der „kreative“ Workflow: erweiterte Bedienfelder
Sobald dein Grundeinstellungen-Bedienfeld eingerichtet ist, gehst du zu diesen Bedienfeldern, um deinen Stil zu verfeinern.
- Tonwertkurve: Dies ist das leistungsstärkste (und schwierigste) Werkzeug zur Steuerung des Kontrasts. Eine sanfte „S“-Kurve (Anheben der Tiefen, Absenken der Lichter) ist eine klassische Methode, um einen schönen, filmischen Kontrast hinzuzufügen.
- HSL/Farbe: Dies ist deine Kommandozentrale für Farbe. „HSL“ steht für Farbton, Sättigung und Luminanz.
- Möchtest du, dass das grüne Gras ein tieferes, smaragdgrüneres Grün hat? Gehe zum Tab „Farbton“ und verschiebe die Grüntöne.
- Möchtest du, dass der blaue Himmel intensiver ist? Gehe zum Tab „Sättigung“ und verstärke die Blautöne.
- Möchtest du, dass die Haut der Braut etwas heller aussieht? Gehe zum Tab „Luminanz“ und hebe die Orangetöne vorsichtig an.
- Color-Grading: Dies wurde früher „Teiltonung“ genannt. Es ermöglicht dir, deinen Tiefen, Mitteltönen und Lichtern eine bestimmte Farbe hinzuzufügen. So erhältst du diese „filmischen“ Looks (z. B. Türkis in den Tiefen, Orange in den Lichtern).
- Details: Zoome hierfür auf 1:1 (100 %).
- Schärfen: Der Regler „Betrag / Stärke“ ist offensichtlich. Der Regler „Maskieren“ ist das Geheimnis. Halte Alt/Option gedrückt, während du ihn ziehst. Er zeigt dir, was du schärfst. Ziehe ihn nach rechts, bis nur die Kanten (wie Wimpern) weiß sind. Dies verhindert, dass du flache Bereiche wie Haut oder einen glatten Himmel schärfst.
- Rauschreduzierung: Wenn dein Foto „körnig“ ist (mit hoher ISO aufgenommen), hilft dieses Bedienfeld.
- Objektivkorrekturen: Aktiviere „Profilkorrekturen Aktivieren“. Lightroom weiß, welches Objektiv du verwendet hast, und korrigiert Verzerrungen und Vignettierungen automatisch.
- Transformieren: Wenn dein Gebäude oder deine Horizontlinie schief ist, sind die „Autom.“- oder „Geführt“-Werkzeuge dieses Bedienfelds Lebensretter.
Leistungsstarke Werkzeuge: lokale Anpassungen (Maskieren)
Manchmal möchtest du nicht das ganze Foto bearbeiten. Du möchtest nur den Himmel dunkler oder das Motiv heller machen. Das ist „Maskieren“.
In den neuen Versionen von Lightroom ist dieses Werkzeug unglaublich. Du kannst jetzt KI verwenden, um:
- Motiv auswählen: Erstellt automatisch eine perfekte Maske der Person.
- Himmel auswählen: Maskiert sofort den Himmel.
- Hintergrund auswählen: Maskiert alles außer dem Motiv.
Du kannst auch weiterhin den klassischen „Pinsel“ (um einen Effekt zu malen), den „Linearen Verlauf“ (für Himmel) und den „Radialverlauf“ (um ein Gesicht aufzuhellen) verwenden. Du kannst diese Masken voneinander addieren und subtrahieren. Das gibt dir die volle Kontrolle.
Geschwindigkeit und Konsistenz: die Herausforderung für Profis
Okay, du hast ein Foto bearbeitet. Es ist perfekt.
Jetzt hast du noch 799 weitere vor dir.
Das ist die zweite große Herausforderung für einen Profi. Wie schaffst du es, dass alle 800 Fotos zusammengehören und einen konsistenten Stil haben? Und wie machst du das, ohne 40 Stunden zu verbringen?
Die alte Methode: Erstellen und Verwenden von Vorgaben
Die klassische Antwort sind „Vorgaben“. Eine Vorgabe ist einfach ein gespeichertes „Rezept“ all dieser Reglereinstellungen aus dem Entwickeln-Modul.
Du kannst deine eigenen erstellen (ein Foto bearbeiten, auf das „+“ im Vorgaben-Bedienfeld klicken) oder sie von anderen Fotografen kaufen.
- Das Gute: Vorgaben sind ein großartiger Ausgangspunkt. Du kannst ein Bild mit einem Klick anwenden und erhältst einen sofortigen „Look“ (z. B. „Hell und Luftig“ oder „Dunkel und Stimmungsvoll“).
- Das Schlechte: Eine Vorgabe ist statisch. Es ist ein dummes Werkzeug. Es wendet die exakt gleichen Einstellungen auf jedes Foto an. Die Vorgabe, die du für ein Foto bei hellem, grellem Sonnenlicht erstellt hast, wird bei einem Foto, das drinnen bei der Feier aufgenommen wurde, schrecklich aussehen.
- Das Ergebnis: Du verbringst Stunden damit, deine Vorgaben zu „reparieren“. Du wendest die Vorgabe an, dann musst du die Belichtung korrigieren, den Weißabgleich korrigieren, die Tiefen korrigieren … auf jedem einzelnen Foto. Es ist immer noch eine riesige Zeitverschwendung, und du kämpfst immer noch um echte Konsistenz.
Die neue Methode: KI-gestützte Bearbeitung für echte Konsistenz
Jahrelang war dies einfach der Preis, den man zahlen musste. Aber dies ist das zweite Problem (nach der Bildauswahl), das die KI für mich komplett gelöst hat.
Was wäre, wenn du statt einer statischen Vorgabe dein Gehirn anwenden könntest? Was wäre, wenn du einen Assistenten hättest, der dich beim Bearbeiten von Tausenden von Fotos beobachtet hat und genau weiß, wie du die Belichtung, den Weißabgleich und HSL für jedes spezifische Foto anpassen würdest?
Das ist es, was KI-Bearbeitung leistet. Und auch hier kommt Imagen in meinen Workflow. Es ist nicht nur ein Bildauswahl-Werkzeug, sondern eine komplette Postproduktionsplattform.
So löst Imagen-Bearbeitung das Konsistenz- und Geschwindigkeitsproblem:
- Ich erstelle mein Persönliches KI-Profil: Das ist die Magie. Ich gebe der Imagen Desktop-App Zugriff auf 2.000 oder mehr meiner bereits bearbeiteten Fotos aus meinen Lightroom-Katalogen.
- Imagen lernt meinen Stil: Imagens Cloud-Verarbeitung analysiert alles. Es mittelt nicht nur die Regler. Es lernt, wie ich Schatten in Fotos von dunklen Empfängen behandle. Es lernt, wie ich Hauttöne in Gegenlicht-Fotos der goldenen Stunde bearbeite. Es lernt meine spezifischen Farbpräferenzen aus dem HSL-Bedienfeld. Es erstellt ein KI-Profil, das mein einzigartiger Bearbeitungsstil ist.
- Der Workflow:
- Nachdem ich meine Fotos aussortiert habe (mit Imagen-Bildauswahl), bleibe ich direkt in der Imagen App.
- Ich wähle meine „Favoriten“ aus und sage Imagen, dass sie diese mit meinem Persönlichen KI-Profil bearbeiten soll.
- Ich kann in diesem Schritt auch Zusätzliche KI-Werkzeuge hinzufügen, wie zum Beispiel:
- Austrichten: Richtet den Horizont auf jedem Foto automatisch aus.
- Zuschneiden: Schneidet automatisch basierend auf Kompositionsregeln zu.
- Motivmaske: Erstellt automatisch eine KI-Motivmaske in Lightroom für mich.
- Haut glätten: Wendet eine sanfte, professionelle Hautglättung an.
- Die Bearbeitung: In etwa 10-15 Minuten (für 800 Fotos!) bearbeitet Imagen das gesamte Shooting. Es tut, wofür ich 10-20 Stunden manuelle Arbeit benötigen würde.
- In Lightroom herunterladen: Ich klicke auf „Herunterladen“, und alle Bearbeitungen werden in meinen Lightroom Classic-Katalog zurückgeschrieben. Wenn ich das Projekt öffne, sind alle 800 Fotos wunderschön und konsistent bearbeitet. Das Beste daran? Es sind alles Regleranpassungen. Ich kann immer noch jedes Foto nehmen und eine letzte kreative Feinanpassung vornehmen.
Dieses Werkzeug bearbeitet jedes Foto individuell, genau wie ich es tun würde. Ein dunkles Foto wird aufgehellt. Ein helles Foto wird gezähmt. Ein Foto mit blauen Schatten wird aufgewärmt. Sie alle landen in meinem konsistenten, markengerechten Stil.
Was, wenn ich keine 2.000 bearbeiteten Fotos habe?
Das ist eine häufige Frage. Imagen bietet zwei weitere Wege:
- Lite Persönliches KI-Profil: Wenn du eine Vorgabe hast, die du magst, kannst du diese hochladen und ein paar Fragen beantworten. Imagen erstellt ein „Lite“-Profil, das den „Look“ deiner Vorgabe anwendet, aber die „korrigierenden“ Teile (Belichtung, WA) intelligent für dich korrigiert.
- Talent-AI-Profile: Du kannst ein KI-Profil verwenden, das von einem anderen erstklassigen Fotografen erstellt wurde. Dies ist eine großartige Möglichkeit, einen professionellen, konsistenten Look sofort zu erhalten.
Feinabstimmung: das Profil, das sich mit dir weiterentwickelt
Hier ist der letzte Teil: Mein Stil ändert sich im Laufe der Zeit.
Wenn ich meine KI-bearbeiteten Fotos in Lightroom überprüfe, nehme ich vielleicht ein paar kleine Feinanpassungen vor. Vielleicht mag ich diesen Monat einen etwas wärmeren Look. Nachdem ich fertig bin, kann ich Imagen sagen, dass es „Endbearbeitung hochladen“ soll für dieses Projekt.
Imagens KI analysiert meine Feinanpassungen und stimmt mein Persönliches KI-Profil fein ab. Das bedeutet, mein KI-Assistent lernt immer dazu und ist immer im Einklang mit meinem aktuellen Stil. Es ist kein statisches Werkzeug, sondern ein lebendiger, sich entwickelnder Partner in meinem Workflow.
Zusammenfassung des Abschnitts: Vorgaben vs. KI
| Merkmal | Lightroom-Vorgaben | Imagen Persönliches KI-Profil |
| Wie es funktioniert | Wendet statische, gespeicherte Reglereinstellungen an. | Wendet dynamische, gelernte Bearbeitungen an. |
| Anpassungsfähigkeit | Einheitslösung. Versagt bei unterschiedlichem Licht. | Passt sich den spezifischen Bedürfnissen jedes Fotos an. |
| Konsistenz | Bietet einen konsistenten Look (wenn die Beleuchtung identisch ist). | Bietet konsistente Ergebnisse (bei jeder Beleuchtung). |
| Geschwindigkeit | Schnell anzuwenden. Langsam, um jedes Foto zu „reparieren“. | Unglaublich schnell. Bearbeitet Tausende von Fotos in Minuten. |
| Personalisierung | Du erstellst es einmal, oder kaufst das eines anderen. | Lernt deinen einzigartigen, sich entwickelnden Stil. |
| Workflow | Nur ein Schritt (Farbe). | Kann ein vollständiger Workflow sein (aussortieren, bearbeiten, zuschneiden, ausrichten). |
Ein Leitfaden für Bearbeitungslösungen: Vorgaben, Profile und KI
Du möchtest also einen konsistenten Look, bist dir aber nicht sicher, welchen Weg du einschlagen sollst. Du hast ein paar Hauptoptionen: statische Vorgaben kaufen oder einen KI-gestützten Dienst nutzen. Lass uns aufschlüsseln, wie du wählen kannst.
Kriterien für die Wahl deiner Bearbeitungslösung
Stelle dir diese Fragen:
- Kontrolle: Verbringst du gerne Stunden damit, jeden Regler zu optimieren? Oder möchtest du eine Bearbeitung, die zu 95 % „fertig“ ist, sofort nach der Anwendung?
- Konsistenz: Benötigst du einen konsistenten Ausgangspunkt (eine Vorgabe) oder konsistente Endergebnisse bei Tausenden von Fotos in verschiedenen Lichtsituationen (KI)?
- Geschwindigkeit: Was ist deine Zeit wert? Bearbeitest du 100 Fotos im Monat oder 10.000? Die Rechnung bei einem Geschäft mit hohem Volumen macht KI zu einer klaren Wahl.
- Personalisierung: Ist es absolut entscheidend, dass die Fotos wie deine einzigartige Marke aussehen? Oder bist du glücklich damit, mit einem beliebten, vorgefertigten Stil zu beginnen?
- Workflow: Suchst du nur ein Color-Grading-Werkzeug, oder möchtest du ein System, das auch für dich aussortieren, zuschneiden und ausrichten kann?
Die Landschaft der Bearbeitungswerkzeuge
Hier ist ein schneller Überblick über die dir zur Verfügung stehenden Optionen, aus meiner professionellen Perspektive.
- Imagen (KI-Bearbeitung)
- Was es ist: Eine Desktop-App (mit Cloud-Verarbeitung), die direkt mit Lightroom Classic, Lightroom, Photoshop und Bridge integriert ist. Ihre Hauptfunktion ist es, deinen persönlichen Bearbeitungsstil mithilfe von KI zu lernen.
- Wie es funktioniert: Du „trainierst“ ein Persönliches KI-Profil mit mindestens 2.000 deiner eigenen bearbeiteten Fotos. Dieses Profil wendet dann einzigartige, dynamische Bearbeitungen auf jedes Foto in deinen neuen Shootings an. Es ist keine Vorgabe. Es bietet auch KI-Bildauswahl, KI-Werkzeuge (Zuschneiden, Austrichten, Motivmaske, Hautglättung) und direkte Lieferung an Online-Galerien.
- Am besten für: Arbeitende Profis, die einen etablierten Stil haben und eine enorme Zeitersparnis bei Shootings mit hohem Volumen (wie Hochzeiten oder Porträts) erzielen müssen, während sie ihre einzigartige, individuelle Marke beibehalten.
- Aftershoot (KI-Bearbeitung)
- Was es ist: Eine Softwareanwendung, die KI-gestützte Bildauswahl- und Bearbeitungsdienste anbietet.
- Wie es funktioniert: Benutzer können Fotos zur Bildauswahl basierend auf KI-Analyse hochladen. Für die Bearbeitung können Benutzer ein KI-Profil aus ihren eigenen Bearbeitungen trainieren oder aus vorgefertigten Stilen wählen. Die Software verarbeitet die Bilder und liefert Ergebnisse zur Überprüfung und zum Download.
- Am besten für: Fotografen, die ein integriertes Bildauswahl- und Bearbeitungswerkzeug suchen, um ihre Postproduktion zu beschleunigen.
- Impossible things (KI-Bearbeitung)
- Was es ist: Ein KI-Fotobearbeitungsdienst, der mit Lightroom Classic funktioniert.
- Wie es funktioniert: Es verwendet ein KI-Modell, das Benutzer trainieren können, indem sie ihre eigenen bearbeiteten Bilder hochladen. Es bietet auch KI-Bildauswahlfunktionen. Der Dienst ist abonnementbasiert und zielt darauf ab, den Stil eines Fotografen für die Stapelverarbeitung zu lernen.
- Am besten für: Fotografen, die eine KI-Lösung wünschen, um ihren Stil für die Stapelverarbeitung zu lernen.
- VSCO (Vorgaben)
- Was es ist: Eine bekannte Sammlung von Vorgaben und kreativen Profilen, die darauf ausgelegt sind, klassische Filmbestände zu emulieren.
- Wie es funktioniert: Du kaufst und installierst die Vorgabenpakete in Lightroom. Du wendest eine Vorgabe (z. B. „Fuji Pro 400H“) auf ein Foto als Ein-Klick-Ausgangspunkt an. Du musst dann die Regler, insbesondere Belichtung und Weißabgleich, manuell anpassen, um sie an das spezifische Bild anzupassen.
- Am besten für: Fotografen, die einen spezifischen, beliebten Film-Emulations-Look wünschen und sehr vertraut damit sind, manuelle Anpassungen an jedem einzelnen Foto vorzunehmen.
- Mastin Labs (Vorgaben)
- Was es ist: Ein Satz von Vorgaben, der für „Hybrid“-Fotografen entwickelt wurde, um den Look echter Filmscans (wie die von einem Fuji- oder Kodak-Filmbestand) anzupassen.
- Wie es funktioniert: Ähnlich wie bei anderen Vorgabenpaketen wendest du die Basisvorgabe an und verwendest dann die enthaltenen Werkzeuge (wie Tonwertanpassungen), um den Look zu verfeinern. Das System ist darauf ausgelegt, dir einen konsistenten filmähnlichen Ausgangspunkt zu geben.
- Am besten für: Hochzeitsfotografen, die einen sehr spezifischen „hellen und luftigen“ oder filmischen Look wünschen und jedes Bild manuell optimieren werden.
Allgemeiner Leitfaden: wie du deine Wahl triffst
- Wenn du ein neuer Fotograf bist: Beginne mit den Talent-AI-Profilen auf Imagen oder einem hochwertigen gekauften Vorgabenpaket (wie VSCO oder Mastin). Dies ist der beste Weg, verschiedene professionelle Stile „auszuprobieren“ und zu lernen, was dir gefällt.
- Wenn du ein Hobbyfotograf bist: Bleibe bei Lightrooms integrierten Vorgaben oder einem Vorgabenpaket, das du liebst. Dein Foto-Volumen ist wahrscheinlich nicht hoch genug, um einen vollständigen KI-Workflow zu benötigen.
- Wenn du ein arbeitender Profi mit einem etablierten Stil bist: Die Wahl ist klar. Imagens Persönliches KI-Profil ist der logische und finanzielle nächste Schritt. Du hast die harte Arbeit der Entwicklung deines einzigartigen Stils bereits erledigt; jetzt kannst du die Arbeit des Anwendens automatisieren. Es ist die einzige Lösung, die deine spezifische Marke skaliert.
Jenseits des Entwickeln-Moduls: andere Lightroom-Superkräfte
Während 95 % meiner Zeit in den Bibliotheks- und Entwickeln-Modulen verbracht wird, verfügt Lightroom Classic über weitere leistungsstarke, spezialisierte „Module“ für spezifische Ausgaben.
- Kartenmodul: Wenn deine Kamera GPS hat, platziert dieses Modul deine Fotos automatisch auf einer Weltkarte. Es ist großartig für Reisefotografen.
- Buch-Modul: Dies ermöglicht dir, vollständige Fotobücher direkt in Lightroom zu gestalten und anzulegen. Es verfügt über Vorlagen und integriert sich mit Diensten wie Blurb zum Drucken.
- Diashow-Modul: Du kannst eine vollständige Diashow mit Musik, Übergängen und Titelkarten erstellen und sie dann als Video exportieren.
- Druck-Modul: Dies ist ein sehr leistungsstarkes Werkzeug für den professionellen Druck. Du kannst benutzerdefinierte Layouts erstellen, Ränder hinzufügen und Farbprofile für deinen spezifischen Drucker und dein Papier verwalten.
- Web-Modul: Dies ist etwas veraltet, aber es ermöglicht dir, einfache HTML-Webgalerien deiner Fotos zu erstellen.
Der letzte Schritt: Exportieren und Liefern deiner Arbeit
Du hast ausgewählt, bearbeitet und bist fertig. Jetzt musst du die Fotos aus Lightroom herausholen. Denk daran, Lightrooms nicht-destruktive Bearbeitungen existieren nur im Katalog. Um ein „echtes“ Foto zu erstellen, musst du Exportieren.
Gehe zu deiner endgültigen Sammlung, wähle alle aus (Cmd/Strg + A) und klicke auf den Exportieren-Button.
Der Exportdialog erklärt
Dieses Dialogfeld ist dein letzter Kontrollpunkt. Hier sind die wichtigsten Einstellungen:
- Export-Speicherort: Sage Lightroom, wo die finalen JPEGs gespeichert werden sollen. Ich erstelle immer einen Unterordner in meinem Hauptkundenordner namens „Deliverables“ oder „JPEGs“.
- Dateibenennung: Du kannst deine Dateien beim Export umbenennen. Ich verwende eine Vorlage wie „ClientName-0001.jpg“.
- Dateieinstellungen:
- Bildformat: Verwende JPEG.
- Farbraum: Verwende sRGB. Dies ist der Standard für alle Webbrowser, Telefone und die meisten Drucklabore. Die Verwendung von etwas anderem (wie Adobe RGB) lässt deine Fotos im Web matt und flach aussehen.
- Qualität: Ich verwende 90. 100 ist übertrieben und erstellt riesige Dateien. 90 ist die perfekte Balance aus Qualität und Dateigröße.
- Bildgröße:
- Für volle Auflösung (was ich dem Kunden gebe): Das lasse ich unangehakt.
- Für einen Web-Blog: Hake ich „Anpassen“ an und stelle „Lange Kante“ auf „2500 Pixel“ ein.
- Auflösung: Diese Zahl ist nur für den Druck relevant. Für das Web ist sie irrelevant. Ich lasse sie einfach bei „72“.
- Ausgabe-Schärfen: Das verwende ich immer. Hake das Kästchen an und wähle „Schärfen für: Bildschirm“ und „Betrag: Standard“. Dies fügt dem exportierten JPEG einen knackigen, finalen „Pop“ hinzu.
- Metadaten: Ich stelle dies auf „Nur Copyright“ ein, um meine Informationen zu schützen, aber alle meine Kameraeinstellungen zu entfernen.
- Wasserzeichen: Du kannst hier ein Wasserzeichen hinzufügen, wenn du es brauchst.
Export-Vorgaben für einen 1-Klick-Workflow
Du kannst deine Export-Einstellungen als Vorgabe speichern. Ich habe mehrere:
- Volle Auflösung Kunde (JPEG sRGB Q90)
- Web-Blog (2500px Bildschirm-Standard)
- Instagram (1080px Bildschirm-Standard)
Der ganzheitliche Workflow: Lieferung
Nachdem du deine JPEGs exportiert hast, was ist der letzte Schritt? Du musst sie zu einem Kundengalerie-Dienst wie Pic-Time, Pixieset oder ShootProof hochladen. Dies ist ein weiterer Upload, ein weiteres Warten.
Dies ist der letzte Teil des Workflows, den Imagen automatisiert.
- Das Problem: Ich habe in Imagen ausgewählt, in Imagen bearbeitet und in Lightroom angepasst. Jetzt muss ich 800 JPEGs exportieren (was Zeit kostet) und dann alle 800 JPEGs in meine Galerie hochladen (was noch mehr Zeit kostet).
- Die Lösung: Imagen verfügt über eine Funktion zur direkten Galerie-Lieferung. Da die Verarbeitung von Imagen in der Cloud erfolgt, sind meine Fotos nach der Bearbeitung bereits in der Cloud.
- So funktioniert es: Nachdem ich meine Bearbeitungen genehmigt habe, kann ich die Schritte „Download“ und „Exportieren“ komplett überspringen. Ich kann Imagen anweisen, die finalen JPEGs direkt in meine Pic-Time-Galerie zu liefern. Ich kann eine neue Galerie erstellen oder direkt aus der Imagen App zu einer bestehenden hinzufügen.
Das bedeutet, mein vollständiger, professioneller Workflow kann sein:
- Importieren in Lightroom Classic (und Smart-Vorschauen erstellen).
- Imagen öffnen, auf den Katalog verweisen.
- Auswählen mit KI. (15 Min.)
- Bearbeiten mit meinem Persönlichen KI-Profil + Zuschneiden/Austrichten. (15 Min.)
- Finale Bearbeitungen in Lightroom überprüfen. (1 Stunde)
- Finale JPEGs von Imagen direkt an die Pic-Time-Galerie meines Kunden liefern. (5 Min.)
Ein Prozess, der früher 2-3 volle Arbeitstage dauerte, ist jetzt in unter zwei Stunden erledigt, wobei 90 % davon passieren, während ich etwas anderes mache.
Fazit: Dein Workflow, weiterentwickelt
Adobe Lightroom ist ohne Frage das Zentrum der professionellen Fotografie-Welt. Die Beherrschung seiner Bibliotheks- und Entwickeln-Module ist der Schlüssel, um die Kontrolle über deine Bilder zu übernehmen.
Aber als Profis ist unser wertvollstes Gut nicht unsere Software. Es ist unsere Zeit.
Seit über einem Jahrzehnt haben wir akzeptiert, dass die Kosten, ein Fotograf zu sein, darin bestehen, 80 % unserer Zeit am Computer mit Bildauswahl und Bearbeitung zu verbringen. Diese Ära ist vorbei.
Der neue Workflow dreht sich darum, ein System aufzubauen. Es geht darum, Lightroom Classic als robusten, zuverlässigen „Hub“ für deine Dateien zu nutzen und intelligente, KI-gestützte Desktop-Tools wie Imagen zu integrieren, um die Arbeit zu erledigen.
Diese Tools ersetzen deine Kreativität nicht. Sie automatisieren deine sich wiederholenden Aufgaben, indem sie eine KI verwenden, die du trainiert hast, um deinen einzigartigen Stil zu replizieren. Dieses System – Auswählen, Bearbeiten, Liefern – befreit dich endlich vom Computer und lässt dich zu der Arbeit zurückkehren, die wirklich zählt: Momente festzuhalten und dein Geschäft aufzubauen.
Häufig gestellte Fragen
Hier sind 13 häufige Fragen, die ich ständig höre.
F1: Was ist der Unterschied zwischen einem Lightroom Katalog und meinen Fotoordnern? Deine Ordner befinden sich auf deiner Festplatte und enthalten deine tatsächlichen Fotodateien (RAWs, JPEGs). Der Katalog ist eine einzelne Datenbankdatei (.lrcat), die nur auf diese Fotos verweist und eine Liste deiner Bearbeitungen speichert. Du darfst deine Fotoordner außerhalb von Lightroom nicht verschieben oder umbenennen, sonst geht der Katalog „verloren“.
F2: Sollte ich einen großen Katalog oder mehrere Kataloge verwenden? Ich empfehle einen einzigen Katalog für alle deine Fotos, für immer. Er ist einfacher zu sichern, und du kannst alle deine Fotos auf einmal durchsuchen. Die einzige Ausnahme ist, wenn du zwei komplett unterschiedliche Arten von Fotografie (wie Hochzeiten und Immobilien) für verschiedene Unternehmen betreibst.
F3: Was sind Smart-Vorschauen und warum sollte ich sie erstellen? Smart-Vorschauen sind kleinere, hochwertige „Proxy“-Dateien deiner originalen RAWs. Wenn du „Smart-Vorschauen erstellen“ beim Importieren anhakst, kannst du deine externe Festplatte trennen und trotzdem deine gesamte Aufnahme auswählen und bearbeiten. Wenn du die Festplatte wieder verbindest, wendet Lightroom deine Änderungen automatisch an. Es ist unerlässlich für Reisen oder die Bearbeitung am Laptop.
F4: Lightroom läuft langsam. Wie kann ich es beschleunigen? Zuerst, erstelle Smart-Vorschauen und aktiviere „Smart-Vorschauen anstelle von Originalen verwenden“ in den Einstellungen. Zweitens, stelle sicher, dass dein Katalog auf deinem schnellsten Laufwerk ist (der internen SSD deines Computers, nicht der externen Festplatte). Drittens, optimiere deinen Katalog (Datei > Katalog optimieren).
F5: Was ist der Unterschied zwischen einer Vorgabe und einem Imagen KI-Profil? Eine Vorgabe ist eine statische Vorgabe von Einstellungen (z. B. „+1.0 Belichtung, +20 Kontrast“). Sie wendet die gleiche Vorgabe auf jedes Foto an, auch wenn sie unterschiedlich sind. Ein Imagen Persönliches KI-Profil ist dynamisch. Es ist eine KI, die du trainiert hast. Es analysiert jedes Foto und wendet benutzerdefinierte Einstellungen auf jedes einzelne an, wobei es sich an das Licht anpasst, genau wie du es tun würdest.
F6: Kann Imagen meine JPEGs bearbeiten, oder nur RAW-Dateien? Imagen kann beides bearbeiten. Du kannst ein Persönliches KI-Profil für deine RAW-Dateien erstellen (was die meisten Profis tun) oder ein separates für deine JPEG-Dateien.
F7: Was passiert mit meinen Originalfotos, wenn Imagen sie bearbeitet? Nichts! Genau wie Lightroom ist Imagen nicht-destruktiv. Es sendet einfach die Liste der Reglereinstellungen (die „Bearbeitung“) zurück an deinen Lightroom Katalog. Deine originale RAW-Datei wird nie berührt.
F8: Wie viele Fotos brauche ich wirklich für ein Persönliches KI-Profil? Imagen empfiehlt mindestens 3.000 deiner finalen, bearbeiteten Fotos aus Lightroom Classic. Dies gibt der KI genügend Daten, um deinen Stil in verschiedenen Lichtverhältnissen wirklich zu lernen. Wenn du nicht so viele hast, kannst du mit einem „Lite-Profil“ (basierend auf einer Vorgabe) oder einem „Talent-Profil“ beginnen.
F9: Was ist „nicht-destruktive Bearbeitung“? Es bedeutet, dass du niemals deine Originaldatei änderst. Du erstellst nur eine Liste von Anweisungen (Bearbeitungen), die Lightroom liest. Du kannst rückgängig machen, zurücksetzen oder 10 verschiedene „Virtuelle Kopien“ (Versionen) eines einzelnen Fotos erstellen, alles ohne zusätzlichen Festplattenspeicher zu belegen.
F10: Was ist das beste Dateiformat für den Export für Instagram? Exportiere als JPEG, sRGB Farbraum, wobei „Bildgröße“ auf „Lange Kante“ 2160 Pixel eingestellt ist (oder „Breite“ 1080 Pixel für ein Porträt). Schärfen für Bildschirm auf Standard.
F11: Was ist der Unterschied zwischen Dynamik und Sättigung? Sättigung ist ein „dummes“ Werkzeug. Es verstärkt alle Farben gleichermaßen. Dies lässt Hauttöne schlecht und orange aussehen. Dynamik ist ein „intelligentes“ Werkzeug. Es verstärkt nur die gedämpftesten Farben und lässt bereits gesättigte Farben (wie Haut) in Ruhe. Ich verwende Dynamik ständig und berühre Sättigung fast nie.
F12: Kann ich Imagens Bildauswahl alleine verwenden? Ja. Du kannst nur Imagen Bildauswahl oder nur Imagen Bearbeitung abonnieren, oder sie zusammen als komplette Suite nutzen.
F13: Arbeitet Imagen mit Lightroom CC (Cloud) oder nur mit Lightroom Classic? Imagens Desktop-App integriert sich mit Lightroom Classic, Lightroom (Cloud), Photoshop und Bridge. Es ist darauf ausgelegt, mit einem professionellen Adobe Workflow zu arbeiten, wobei die engste Integration mit Lightroom Classic besteht.