Die Preisgestaltung in der Unternehmensfotografie ist zweifellos eine der schwierigsten Aufgaben, die ein professioneller Fotograf lernen muss. Ich bin schon lange in diesem Geschäft tätig und zögere immer noch, bevor ich ein großes Angebot erstelle. Es ist eine Mischung aus Kunst, Wissenschaft und ein wenig Nervenkitzel. Du willst dich nicht aus einem Job herauspreisen, aber du kannst es dir absolut nicht leisten, zu wenig zu verlangen. Deine Preisgestaltung ist dein wichtigstes Geschäftswerkzeug. Sie signalisiert deinen Wert, deckt deine Kosten und bezahlt vor allem deine Rechnungen. Dieser Leitfaden führt dich Schritt für Schritt durch die Preisgestaltung deiner Corporate-Arbeit mit Zuversicht.
Wichtige Erkenntnisse
- Hör auf, „Tagessätze“ anzugeben: Dein Preis ist eine Kombination aus einer kreativen Gebühr (dein Talent und deine Zeit), Lizenzierung (wie die Bilder verwendet werden) und Ausgaben (deine harten Kosten).
- Kenne deine CODB: Du musst deine Cost of Doing Business (CODB) berechnen, um das absolute Minimum zu ermitteln, das du verlangen musst, nur um die Gewinnschwelle zu erreichen.
- Lizenzierung ist dein Wert: Der größte Teil deiner Gebühr sollte aus der Lizenzierung stammen. Je breiter, länger und größer die Nutzung ist (z. B. globale Werbekampagne vs. interner Newsletter), desto höher der Preis.
- Postproduktion ist ein Job: Du musst die Bildauswahl und Bearbeitung in Rechnung stellen. Hier verlieren Fotografen oft ihre gesamte Gewinnspanne.
- Effizienz ist Gewinn: Die Verwendung intelligenter Tools wie Imagen zur Automatisierung deiner Bildauswahl und Bearbeitung verkürzt deine Postproduktionszeit von Tagen auf Minuten. So kannst du profitabler und wettbewerbsfähiger sein.
- Gliedere deine Angebote auf: Gib immer ein professionelles, detailliertes Angebot ab. Dies zeigt dem Kunden genau, wofür er bezahlt, und untermauert deine Professionalität.
- Arbeite niemals ohne Vertrag: Dein Vertrag, dein Angebot und deine Rechnung müssen übereinstimmen. Schütze dich, deine Arbeit und deinen Kunden.
Warum ist die Preisgestaltung in der Unternehmensfotografie so schwierig?
Wenn du dich bei der Preisgestaltung unsicher fühlst, bist du nicht allein. Das hat ein paar wichtige Gründe.
Erstens ist jeder Auftrag maßgeschneidert. Eine Anfrage für „ein paar Headshots“ von einer 10-köpfigen Anwaltskanzlei ist ein völlig anderer Auftrag als eine Anfrage für „ein paar Headshots“ von einem 500-köpfigen Technologieunternehmen für seinen Jahresbericht. Das eine ist vielleicht ein einfacher Aufbau mit einem Licht. Das andere erfordert möglicherweise mehrere Hintergründe, Standorte und ein komplettes Team.
Zweitens verkaufst du ein unsichtbares Produkt. Die Kunden sehen, wie du mit einer Kamera auftauchst. Sie sehen nicht die Stunden der Planung, die Beratungsgespräche, die Vorbereitung der Ausrüstung, die Testaufnahmen, das Location-Scouting, die Versicherungspolicen, die Software-Abonnements oder die Tage der Postproduktion. Ein großer Teil deiner Arbeit besteht darin, diese unsichtbare Arbeit in deinem Angebot sichtbar zu machen.
Drittens steht die Angst im Weg. Wir alle haben schon einmal das Hochstapler-Syndrom erlebt. Wir befürchten, dass der Kunde lacht und auflegt, wenn wir das verlangen, was wir wert sind. Oder wir schauen uns die Website eines anderen Fotografen an und raten einfach dessen Preise. Das führt zu einem Wettlauf nach unten, der niemandem hilft.
Schließlich missverstehen die meisten Fotografen die Lizenzierung. Du verkaufst kein physisches Produkt. Du verkaufst kein „Foto“. Du bist ein kommerzieller Künstler. Du vermietest dein geistiges Eigentum (dein Bild) an ein Unternehmen für einen bestimmten Zweck. Dieses Konzept ist der wichtigste Schlüssel zur Erschließung einer profitablen Preisgestaltung.
Die Kernkomponenten jedes Corporate-Fotoangebots
Vergiss „Tagessätze“. Dieser Begriff wird dein Geschäft ruinieren. „Kauft“ ein Mandant einen Anwalt für den Tag? Oder einen Klempner für den Tag? Nein, er bezahlt für eine bestimmte Dienstleistung, zuzüglich Teile und Fachwissen. Deine Preisgestaltung sollte die gleiche sein.
Jedes professionelle Angebot für Unternehmensfotografie besteht aus drei Hauptteilen.
- Kreative Gebühr (Deine „Arbeit“ und dein Talent)
- Lizenzgebühr (Wie die Bilder verwendet werden)
- Ausgaben (Deine Kosten für die Ausführung des Auftrags)
Lass uns jeden einzelnen aufschlüsseln.
Komponente 1: Deine kreative Gebühr
Deine kreative Gebühr ist die Grundgebühr für deine Zeit, dein Talent und dein Fachwissen, um das Shooting abzuschließen. Dies deckt die Vorproduktionstreffen, den eigentlichen Shooting-Tag und deine professionellen Fähigkeiten ab.
Viele Fotografen nennen dies einfach ihren „Tagessatz“. Das ist ein Fehler. Was ist ein „Tag“? Sind es 8 Stunden? 10? 12? Was ist, wenn das Shooting nur 3 Stunden dauert, aber einen komplizierten Aufbau beinhaltet?
Stattdessen ist deine kreative Gebühr eine Pauschale für den „Job“ des Shooting-Tages. Aber wie findest du diese Zahl? Du beginnst damit, deine Mindestkosten zu ermitteln, nur um deine Türen zu öffnen.
Schritt für Schritt: Ermittlung deiner Betriebskosten (CODB)
Du kannst deine Preise nicht profitabel gestalten, wenn du deine Ausgaben nicht kennst. Diese Zahl ist dein Minimum. Du musst mehr als das verlangen, um ein echtes Geschäft zu haben.
- Liste alle jährlichen Geschäftsausgaben auf: Hol dir eine Tabelle. Sei ehrlich und gründlich.
- Ausrüstung: Kameragehäuse, Objektive, Lichter, Zubehör (Stative, Modifikatoren), Computer, Festplatten. (Schätze, was du pro Jahr ausgibst, oder die Kosten deiner Ausrüstung geteilt durch ihre 3-jährige Lebensdauer).
- Software: Adobe Creative Cloud, Buchhaltungssoftware, Galerie-Delivery, Website-Hosting und (vor allem) Effizienztools wie Imagen.
- Büro/Studio: Miete, Nebenkosten, Internet. (Wenn du von zu Hause aus arbeitest, ein Prozentsatz deiner Miete/Hypothek und Nebenkosten).
- Versicherung: Dies ist nicht verhandelbar. Du brauchst eine Ausrüstungsversicherung und, was noch wichtiger ist, eine allgemeine Haftpflichtversicherung (mindestens 1.000.000 $).
- Marketing: Website, Portfolio-Druck, Anzeigen, Kundengeschenke, Networking-Mittagessen.
- Professionelle Dienstleistungen: Buchhalter, Anwalt (für deinen Vertrag), Gebühren für Geschäftsbanken.
- Steuern: Lege 25-30 % deines Einkommens für Selbstständigkeit und Einkommenssteuern zurück. Rechne dies zu deinen Kosten hinzu.
- Bildung: Workshops, Online-Kurse.
- Reparaturen: Dinge gehen kaputt. Plane das ein.
- Bestimme dein Jahresgehalt: Wie viel musst du verdienen, um zu leben? Dies ist keine „Traumzahl“. Dies ist das, was du brauchst, um deine Hypothek zu bezahlen, Lebensmittel zu kaufen und dein Leben zu leben. Nehmen wir an, du brauchst 60.000 $ nach Steuern.
- Rechne:
- Jährliche Geschäftsausgaben: Nehmen wir an, das sind insgesamt 25.000 $.
- Gewünschtes Gehalt vor Steuern: Um 60.000 $ mit nach Hause zu nehmen, musst du eher 85.000 $ verdienen (um die Steuern zu berücksichtigen).
- Benötigter jährlicher Gesamtumsatz: 25.000 $ + 85.000 $ = 110.000 $
- Finde deine minimale kreative Gebühr: Wie viele Tage kannst du realistisch pro Jahr arbeiten? Es sind nicht 365. Du musst Marketing, Verwaltung, Kundengespräche und Freizeit berücksichtigen. Ein vielbeschäftigter Profi hat vielleicht nur 100-150 „abrechenbare“ Shooting-Tage im Jahr. Seien wir konservativ und sagen wir 100.
- 110.000 $ / 100 Shooting-Tage = 1.100 $
Diese 1.100 $ sind deine kreative Basisgebühr. Sie ist dein Minimum. Diese Zahl beinhaltet keine Lizenzierung, Postproduktion oder Ausgaben. Es ist der absolute Tiefstpreis, nur damit du auftauchst und die Gewinnschwelle erreichst. Deine Fähigkeiten, dein Ruf und deine Nachfrage werden diese Zahl im Laufe der Zeit in die Höhe treiben.
Komponente 2: Bildlizenzierung (wo der wahre Wert liegt)
Hier verdienen Fotografen ihr Geld. Du gewährst dem Kunden eine Lizenz zur Nutzung deiner Fotos. Du besitzt weiterhin das Urheberrecht (es sei denn, du gibst es törichterweise ab). Der Preis dieser Lizenz hängt von drei Dingen ab:
- Nutzung:Wo werden die Bilder verwendet?
- Intern (Firmennewsletter, Intranet) = Geringer Wert
- Web/Social (Firmenwebsite, soziale Medien) = Mittlerer Wert
- Druck (Broschüren, lokale Mailings) = Mittel-Hoher Wert
- Werbung (bezahlte Anzeigen online, Zeitschriften, Plakatwände) = Hoher Wert
- Dauer:Wie lange werden sie sie verwenden?
- 1 Jahr = Standard
- 3 Jahre = Üblich
- 5 Jahre = Teurer
- Unbefristet (für immer) = Sehr, sehr teuer
- Geografie:Welcher Markt wird sie sehen?
- Lokal (eine Stadt)
- Regional (z. B. der Nordosten)
- National (nur USA)
- Global (weltweit)
Beispiel: Ein Foto für einen internen Newsletter für 1 Jahr könnte eine Lizenzgebühr von 50 $ haben. Ein Foto für eine
Das „Buyout“-Gespräch
Kunden werden oft nach einem „Full Buyout“ fragen. Dies ist ein vager Begriff. Du musst Klarheit schaffen.
- Was sie normalerweise meinen: „Wir wollen die Fotos für ein paar Jahre auf unserer Website und in den sozialen Medien verwenden, ohne dich jedes Mal zu fragen.“
- Was du hören solltest: „Wir wollen eine unbegrenzte, exklusive, weltweite Lizenz auf Dauer und das Recht, sie an jeden zu übertragen.“
Gib ihnen nicht die zweite, es sei denn, sie zahlen dir eine lebensverändernde Summe Geld. Stattdessen antwortest du mit einer Frage:
„Ein vollständiger, unbegrenzter Buyout ist ein sehr hochwertiger Artikel. Die meisten Kunden finden eine 3-Jahres- oder 5-Jahres-Lizenz für Web-, Social- und Printnutzung viel budgetfreundlicher. Kannst du mir mehr darüber erzählen, wo du die Bilder verwenden möchtest, damit ich dir den besten Wert bieten kann?“
Dies positioniert dich als hilfsbereiten Partner, nicht als schwierigen Künstler. In 99 % der Fälle ist eine 3-jährige, nicht-exklusive, nationale Lizenz für Web-, Social- und interne Nutzung alles, was sie
Komponente 3: Postproduktion (der Gewinnkiller)
Dies ist der Job nach dem Job. Es umfasst Bildauswahl, Bearbeitung, Retusche und Lieferung. Du musst diese Zeit in Rechnung stellen. Die meisten Fotografen „rollen es einfach“ in ihre kreative Gebühr ein, arbeiten 10 Stunden mit der Bearbeitung und verdienen kein Geld.
Deine Postproduktionsgebühr sollte eine separate Position sein. Du kannst sie auf zwei Arten abrechnen:
- Pro Bild: „Beinhaltet 20 endgültig bearbeitete Bilder.“
- Pro Stunde: „Postproduktion geschätzt auf 8 Stunden.“
Das Problem? Das zu schätzen ist schwer. Ein 10-Stunden-Shooting kann 3.000 Bilder generieren. Diese auf die besten 200 zu reduzieren, ist ein ganzer Arbeitstag. Diese 200 zu bearbeiten, kann weitere zwei Tage dauern. Plötzlich hast du drei Tage unbezahlte Arbeit.
Die clevere Lösung: Rationalisierung mit KI
Hier habe ich aufgehört, Geld zu verlieren, und angefangen, mein Geschäft auszubauen. Ich verwende Imagen, um die zeitaufwändigsten Teile meiner Postproduktion zu erledigen.

Seien wir ehrlich. Wir reden nicht über kitschige „Himmel-Ersetzungs“-Filter. Imagen ist ein professionelles Tool. Es ist eine Desktop-App, die leistungsstarke, Cloud-basierte KI verwendet, um deinen einzigartigen Bearbeitungsstil zu lernen.
So funktioniert es in meinem Workflow:
- Ich trainiere mein Profil: Ich habe Imagen 3.000 meiner besten, bereits bearbeiteten Fotos aus früheren Aufträgen gegeben (das Minimum sind 3.000). Es hat alles analysiert: meine Belichtung, meinen Weißabgleich, mein HSL-Panel, meinen Kontrast. Es hat mein Persönliches KI-Profil erstellt. Es bearbeitet genau wie ich.
- Ich mache das Shooting: Ich gehe zum Corporate-Shooting und mache mein Ding.
- Ich wähle aus: Ich komme zurück in mein Studio. Ich kann die Culling-Funktion von Imagen verwenden, die großartig darin ist, unscharfe Aufnahmen oder geschlossene Augen zu finden. Oder ich kann selbst einen schnellen Durchgang in Lightroom Classic machen.
- Ich bearbeite mit Imagen: Ich lade meine ausgewählten RAW-Dateien (aus Lightroom Classic, Capture One oder einfach einem Ordner) in die Imagen Desktop-App hoch. Ich wähle mein Persönliches KI-Profil aus und klicke auf „Hochladen“.
- Ich hole mir einen Kaffee: Anstatt 8 Stunden dort zu sitzen, gehe ich etwas anderes machen. Imagen bearbeitet meine Fotos in der Cloud mit einer Geschwindigkeit von etwa einer halben Sekunde pro Foto. Eine Galerie mit 1.000 Fotos kommt in 15-20 Minuten zurück.
- Ich überprüfe: Die Bearbeitungen werden direkt in meinen Lightroom-Katalog zurückgespielt. Sie sind zu 95-99 % perfekt. Ich mache eine schnelle Endkontrolle, passe alle kleinen Details an, die ich möchte, und bin fertig.
Wie sich das auf die Preisgestaltung auswirkt: Meine Postproduktionszeit hat sich von 2-3 Tagen auf etwa 1 Stunde reduziert. Das ist ein enormer Geschäftsvorteil.
- Ich kann jetzt zuversichtlich die Postproduktion in Rechnung stellen, weil ich genau weiß, wie lange sie dauern wird.
- Ich kann wettbewerbsfähiger sein. Wenn ich in einem engen Angebot bin, kann ich meine Postproduktionsgebühr leicht senken, da ich weiß, dass es für mich kein großer Zeitfresser ist.
- Ich kann schneller liefern. Kunden sind begeistert, wenn sie ihre Fotos in 24 Stunden bekommen, nicht in zwei Wochen. Das führt zu mehr Empfehlungen.
Wenn du keine 3.000 bearbeiteten Fotos hast, kannst du mit einem Lite Persönlichen KI-Profil (das eines deiner Presets als Basis verwendet) oder einem Talent-AI-Profil (das von anderen Top-Fotografen erstellt wurde) beginnen.
Die Verwendung von Imagen ist kein „Betrug“. Es ist ein cleveres Geschäft. Du automatisierst die sich wiederholenden, nicht-kreativen Klicks, um dich für die kreative Arbeit und die Kundenbeziehungen freizumachen. Du musst die Kosten für Imagen (ein paar Cent pro Foto) in deiner CODB berücksichtigen, aber die Zeit, die es spart, macht sich tausendfach bezahlt.
Komponente 4: Alle anderen Ausgaben (die Einzelposten)
Dies sind die harten Kosten für den Auftrag. Du musst diese direkt an den Kunden weitergeben. Du solltest auch einen Produktionsaufschlag von 15-20 % auf diese Artikel aufschlagen. Dies deckt deine Zeit für die Buchung, Koordination und Verwaltung ab.
Nimm diese niemals in deine kreative Gebühr auf. Sie sind separat.
- Assistenten: 1. Assistent, 2. Assistent, Digital Tech (verwaltet den Laptop/die Dateien am Set). Du bezahlst ihnen einen Tagessatz.
- Haar- und Make-up-Artist (MUA): Wird zu ihrem Tages- oder Halbtagessatz abgerechnet.
- Stylist: Garderobe, Requisite oder Food-Stylist.
- Standort: Studio-Mietgebühren, Standortgenehmigungen von der Stadt.
- Ausrüstungsverleih: Alle Spezialkameras, Objektive oder Beleuchtung, die du nicht besitzt.
- Reise: Kilometergeld (zum Bundessatz), Flüge, Hotels, Tagegeld (Verpflegungspauschale für deine Crew).
- Erweiterte Retusche: Dies ist anders als deine grundlegende Bearbeitung. Grundlegende Bearbeitung (was Imagen macht) ist Farbe, Belichtung und Zuschneiden. Retusche ist fortgeschrittene Photoshop-Arbeit (Compositing, Entfernen von Objekten, Head-Swapping). Dies sollte separat abgerechnet werden, entweder pro Stunde (100-150 $/Std.) oder pro Bild (50-250 $/Bild), je nach Komplexität.
Alles zusammenfügen: Preismodelle, die funktionieren
Okay, wir haben unsere Komponenten. Wie präsentieren wir sie dem Kunden?
Modell 1: Das „All-inclusive“-Paket (für kleinere Aufträge)
Dies ist ideal für einfache, wiederholbare Dienstleistungen wie Executive-Headshots oder Branding-Sessions für kleine Unternehmen. Du bündelst die Komponenten in einem leicht verständlichen Preis.
Beispiel: Das Executive-Headshot-Paket – 750 $
- Enthält:
- 30-minütige Sitzung an einem Ort (im Büro des Kunden).
- 3 finale, hochauflösende, retuschierte Bilder.
- 2-Jahres-Lizenz für Web- und Social-Media-Nutzung.
- Online-Galerie zur Auswahl.
- So haben Sie diesen Preis kalkuliert:
- Kreativhonorar (0,25 Tage): 300 $
- Postproduktion (3 retuschierte Bilder): 200 $
- Lizenzierung (eingeschränkte Nutzung): 250 $
- Gesamt: 750 $
Modell 2: das „detaillierte Angebot“ (der professionelle Standard)
Dies ist das, was Sie für 90 % Ihrer Aufträge im Unternehmensbereich verwenden werden. Es ist ein formelles Angebot, das jede Komponente als separate Position aufführt. Das ist transparent und professionell.
Beispielangebot: Jahresbericht des XYZ-Technologieunternehmens
- Kundenbedarf: 1 Drehtag. Fotos von 10 Führungskräften, Büro-Candid-Aufnahmen und Gebäudeansichten.
- Nutzung: Jahresbericht (Druck) und Website für 3 Jahre, Nordamerika.
| Position | Beschreibung | Kosten |
| Kreativhonorar | 1 voller Drehtag für den Haupt-Fotografen. Inklusive Vorgespräch und Konzept. | 2.000 $ |
| Postproduktion | Bildauswahl, Farbbearbeitung und Zuschnitt für bis zu 75 finale Bilder. | 1.000 $ |
| Lizenzierung | 3-Jahres, nicht-exklusive Lizenz für die Nutzung in Nordamerika. Beinhaltet: Website, Social Media und Jahresbericht (Druck). | 3.500 $ |
| Spesen | ||
| 1. Assistent | 1 Tag @ 450 $/Tag | 450 $ |
| Digitaltechniker | 1 Tag @ 550 $/Tag | 550 $ |
| Visagist | 1 halber Tag @ 600 $ | 600 $ |
| Produktionsgebühr | 20 % Aufschlag auf die Spesen | 320 $ |
| Zwischensumme | 8.420 $ | |
| Geschätzte Steuer (falls zutreffend) | $— | |
| GESAMTSUMME | 8.420 $ |
Dieses Angebot zeigt deutlich Ihren Wert. Der Kunde sieht, dass Ihr Talent 2.000 $ wert ist, die Nutzung der Bilder 3.500 $ wert ist und Ihre Zeit für die Bearbeitung 1.000 $ wert ist. Der Rest sind harte Kosten.
Modell 3: das „Retainer“-Modell (der heilige Gral)
Dies ist ein Traum für viele Fotografen. Ein Kunde erklärt sich bereit, Ihnen jeden Monat einen festen Betrag für laufende Arbeiten zu zahlen. Dies ist ideal für Unternehmen mit ständigem Bedarf an Social Media, Blogs oder internen Veranstaltungen.
- Beispiel: 2.500 $/Monat Retainer.
- Enthält: Zwei 4-Stunden-Shootings pro Monat, mit bis zu 50 bearbeiteten Bildern von jedem, lizenziert für Web-/Social-Media-Nutzung.
Dies ist ein vorhersehbares, zuverlässiges Einkommen. Und mit einem Tool wie Imagen wird es unglaublich profitabel. Sie können diese beiden Shootings machen, die Fotos durch Ihr Imagen KI-Profil laufen lassen und alle 100 Bilder in weniger als zwei Werktagen liefern. Was Sie eine ganze Woche Bearbeitung gekostet hätte, ist jetzt an einem Nachmittag erledigt.
Umgang mit häufigen Herausforderungen bei der Preisgestaltung im Unternehmensbereich
Sie werden Gegenwind bekommen. Hier ist Ihr Skript. Bleiben Sie ruhig, freundlich und bestimmt.
1. Kunde: „Was ist Ihr Tagessatz?“
- Sie: „Mein Kreativhonorar hängt vom Umfang des Projekts ab. Ein einfaches Shooting nur für den internen Gebrauch wird ganz anders bepreist als eine nationale Werbekampagne. Um Ihnen ein genaues Angebot zu erstellen, können Sie mir mehr darüber erzählen, was Sie benötigen, und vor allem, wie Sie die Bilder verwenden möchten?“
2. Kunde: „Wir brauchen einen vollständigen Buyout für alle Fotos.“
- Sie: „Ich kann Ihnen auf jeden Fall ein Angebot dafür erstellen. Ein vollständiger, unbegrenzter Buyout ist ein hochwertiger Posten und wird entsprechend bepreist. Nur damit ich Optionen anbieten kann: Die meisten meiner Kunden finden eine 5-Jahres-Lizenz für Web-, Social-Media- und Printnutzung viel budgetfreundlicher. Wäre das für Ihre Bedürfnisse geeignet?“
3. Kunde: „Ihr Preis ist zu hoch. [Konkurrent] ist halb so teuer.“
- Sie: „Ich verstehe. Meine Preisgestaltung spiegelt ein professionelles Full-Service-Erlebnis wider, das Konzeptberatung, versicherten und zuverlässigen Service sowie High-End-Postproduktion umfasst. Meine Angebote sind so strukturiert, dass sie einen dauerhaften Wert bieten und Überraschungen vermeiden. Ich überprüfe gerne den Arbeitsumfang, um zu sehen, ob wir ihn an Ihr Budget anpassen können, aber ich betreibe keine Preisanpassung.“
4. Kunde: „Wir brauchen nur ein paar schnelle Headshots für die Website.“
- Sie: „Großartig, mein Executive-Headshot-Paket ist perfekt dafür. Es ist für vielbeschäftigte Berufstätige konzipiert. Es beinhaltet [X Zeit, Y Bilder, Z Lizenz] für [Preis]. Dies stellt sicher, dass wir qualitativ hochwertige, konsistente Ergebnisse erzielen, die Sie sofort verwenden können. Wann möchten Sie das einplanen?“ (Sie kontrollieren das Gespräch. Sie definieren den „schnellen Headshot“ als professionelles Paket, nicht als 10-Minuten-Schnappschuss).
Ihr Angebot und Ihr Vertrag sind Ihr Schutzschild
Ein Anruf ist keine Buchung. Eine E-Mail ist keine Buchung. Ein unterschriebener Vertrag und eine bezahlte Anzahlung ist eine Buchung.
- Ihr Angebot: Dies ist Ihr Verkaufsinstrument. Es sollte professionell aussehen. Es muss den detaillierten Arbeitsumfang, die Ergebnisse (wie viele Bilder, welches Format, wann), die genauen Lizenzbedingungen und das detaillierte Angebot enthalten.
- Ihr Vertrag: Dies ist Ihr rechtlicher Schutz. Er sollte von einem Anwalt geprüft werden. Er wiederholt alles aus dem Angebot und fügt Ihre Bedingungen hinzu.
- Ihre Bedingungen (Must-haves):
- Zahlung: 50 % nicht erstattungsfähige Anzahlung zur Buchung des Termins. 50 % bei endgültiger Lieferung. (Keine Anzahlung, kein Aufnahmetermin).
- Lieferung: Die endgültigen Bilder werden nach Bezahlung der Schlussrechnung geliefert.
- Stornierung: Wenn der Kunde innerhalb von 48 Stunden storniert, verfällt die Anzahlung. Wenn Sie stornieren, müssen Sie sie zurückerstatten.
- Lizenzierung: Geben Sie es deutlich an. „Die Lizenz beginnt mit dem Eingang der Schlusszahlung.“
Fazit: Ihre Preisgestaltung ist Ihre Marke
Selbstbewusste Preisgestaltung ist der Unterschied zwischen einem Hobby und einer Karriere. Sie sind nicht nur eine Person mit einer Kamera. Sie sind ein kommerzieller Künstler und ein Geschäftsinhaber. Sie lösen ein visuelles Problem für ein Unternehmen, und das hat einen immensen Wert.
Kalkulieren Sie Ihre Kosten. Definieren Sie Ihre Pakete. Erstellen Sie Ihre Angebote. Und seien Sie bestimmt.
Am wichtigsten ist, dass Sie Ihre Zeit intelligent einsetzen. Ihr wertvollstes Kapital ist nicht Ihre Kamera, sondern Ihre Zeit. Durch die Verwendung intelligenter, professioneller Tools wie Imagen kaufen Sie Ihre Zeit zurück. Sie reduzieren den Aufwand der Postproduktion und konzentrieren sich auf das, wofür Kunden Sie tatsächlich bezahlen: Ihre kreative Vision und Ihren professionellen Service.
Häufig gestellte Fragen
1. Was ist der Unterschied zwischen der Preisgestaltung für Unternehmens- und kommerzielle Fotografie? Sie sind sich sehr ähnlich. „Unternehmen“ bezieht sich in der Regel auf Fotos für den eigenen Gebrauch eines Unternehmens (Jahresberichte, Website, Headshots). „Kommerzielle“ oder „Werbe“-Fotografie bezieht sich oft auf Fotos eines Produkts oder einer Dienstleistung, die in bezahlten Werbekampagnen verwendet werden sollen. Die Nutzung für Werbung wird in der Regel zu einem viel höheren Wert lizenziert.
2. Sollte ich pro Foto oder pro Stunde abrechnen? Weder noch. Berechnen Sie die Gebühren nach dem Modell in diesem Artikel: Kreativhonorar + Lizenzierung + Spesen. Ein einfaches Headshot-Paket mag sich wie „pro Foto“ anfühlen, ist aber eigentlich nur ein Bündel dieser drei Komponenten. Berechnen Sie niemals nach Stunden; Sie werden dafür bestraft, schnell und effizient zu sein.
3. Wie viel sollte ich für einen einzelnen Headshot berechnen? Vermeiden Sie es, nur einen zu verkaufen. Ihr Minimum für das Erscheinen (Ausrüstung, Aufbau, Zeit, Bearbeitung) sollte ein Paket sein. Ein guter Ausgangspunkt für ein professionelles Headshot-Paket (z. B. 3 Bilder) in einer Großstadt liegt oft zwischen 500 und 1.500 $.
4. Was bedeutet „in Perpetuity“ und sollte ich es anbieten? Es bedeutet „für immer“. Sie sollten es vermeiden, es anzubieten, es sei denn, der Preis ist extrem hoch (denken Sie an das 10-20-fache einer Standard-3-Jahres-Lizenz). Es ist ein schlechtes Geschäft für Sie, da Sie dieses Bild nie wieder verkaufen oder neu lizenzieren können.
5. Wie berechne ich Reisekosten?
- Lokal: Berechnen Sie die Kilometerleistung zum Standardsatz des IRS (z. B. 0,67 $ pro Meile im Jahr 2024).
- National/International: Berechnen Sie alle Reisen als Spesen. Dazu gehören Flüge, Hotels, Gepäckgebühren und ein „Tagegeld“ (ein täglicher Verpflegungszuschuss) für Sie und Ihre gesamte Crew. Sie sollten auch „Reisetage“ zu 50 % Ihres Kreativhonorars in Rechnung stellen.
6. Was sind „Cost of Doing Business“ (CODB) und warum brauche ich sie? Es sind die gesamten jährlichen Kosten für den Betrieb Ihres Fotografieunternehmens (Ausrüstung, Software, Versicherung usw.) zuzüglich Ihres gewünschten Gehalts. Sie müssen diese Zahl kennen. Es ist die Untergrenze, auf der Ihre Preisgestaltung aufbaut, um sicherzustellen, dass Sie zumindest die Gewinnschwelle erreichen.
7. Kann ich ein Tool wie Imagen verwenden und trotzdem Bearbeitung berechnen? Absolut. Das müssen Sie. Ihre Postproduktionsgebühr deckt Ihre Zeit für die Bildauswahl, Ihre Expertise bei der Überprüfung und Genehmigung der Bearbeitungen, die Kosten für die Software selbst (Imagen ist eine Betriebsausgabe) und Ihre Zeit für die letzten Anpassungen und die Bereitstellung der Galerie. Der Kunde zahlt für das endgültige, perfekte Bild, nicht für die Anzahl der Mausklicks, die Sie dafür benötigt haben.
8. Was ist der Unterschied zwischen „Bearbeitung“ und „Retusche“? Das ist entscheidend.
- Bearbeitung (oder Farbbearbeitung): Dies ist die Anpassung globaler Einstellungen wie Belichtung, Weißabgleich, Kontrast und Farbe. Das automatisiert Imagen. Es wird auf alle endgültigen Bilder angewendet.
- Retusche: Dies ist detaillierte Photoshop-Arbeit an einem einzelnen Bild. Entfernen von Schönheitsfehlern, Bereinigen von Hintergründen, Compositing usw. Dies wird separat zu einem viel höheren Preis pro Bild oder pro Stunde in Rechnung gestellt.
9. Warum kann ich dem Kunden nicht einfach alle RAW-Dateien geben? Niemals. Erstens sind RAW-Dateien kein fertiges Produkt. Es ist, als würde ein Koch einem Kunden eine Tüte mit rohen Zutaten geben. Zweitens verlieren Sie die Kontrolle über das endgültige Bild. Der Kunde könnte es schlecht bearbeiten und Ihre Marke schädigen. Drittens gilt Ihre Lizenz für die endgültigen, gelieferten Bilder, nicht für jedes Foto, das Sie aufgenommen haben.
10. Wie bepreise ich einen Auftrag für eine gemeinnützige Organisation? Das liegt an Ihnen. Viele Fotografen bieten gemeinnützigen Organisationen als Geste des guten Willens einen Rabatt von 15-25 % an. Sie sollten dennoch ein vollständiges, detailliertes Angebot vorlegen, das den Gesamtwert aufzeigt, und dann eine Position für „Rabatt für gemeinnützige Organisationen“ hinzufügen, die den Betrag zeigt, den Sie rabattieren. Sie zahlen weiterhin alle harten Ausgaben.
11. Was ist, wenn der Kunde nach dem Shooting weitere Bilder möchte? Großartig! Das ist ein neuer Verkauf. Sie sagen: „Ich stelle Ihnen diese gerne zur Verfügung. Die Lizenz für zusätzliche Bilder beträgt [$X] pro Foto, was die Postproduktion und Lizenzierung beinhaltet.“
12. Wie hilft die Bildauswahlfunktion von Imagen bei der Preisgestaltung? Die KI-Bildauswahl von Imagen kann Tausende von Fotos durchgehen und sie gruppieren, die schärfsten Gesichter finden und alle geschlossenen Augen oder unscharfen Aufnahmen markieren. Dies reduziert Ihre Zeit für die Bildauswahl von vielen Stunden auf 30-60 Minuten. Genau wie bei der Bearbeitung macht diese Zeitersparnis Ihr Unternehmen effizienter und Ihre Postproduktionsgebühr rentabler.
13. Was ist der größte Fehler bei der Preisgestaltung, den neue Unternehmens-Fotografen machen? Sie haben Angst, die Lizenzierung zu berechnen. Sie verschenken ihre Arbeit. Sie bieten einen „Tagessatz“ von 500 $ an, geben dem Kunden alle Fotos mit einem vollständigen Buyout und verbringen drei Tage mit der Bearbeitung. Nach Abzug der Spesen haben sie weniger als den Mindestlohn verdient. Sie müssen Ihr Kreativhonorar von Ihrer Lizenzgebühr trennen.